Liebe Freunde! Liebe österliche Gemeinde!
Was für ein Osterfest! Nach zwei ganzen Jahren ohne eine präsentische Osterfeier dürfen wir uns in wenigen Stunden wieder treffen.
Vorhin war ich in Frankenau bei der Feuerwehr, um sie zu grüßen und die Aufbauarbeiten für das Osterfeuer zu bestaunen … Auf dem Spielplatz neben der Kellerwaldhalle traf ich die Frauen mit ihren Kindern aus der Ukraine – was ein Elend. Und meine Frau alleine zu Hause – wir leben ja zur Zeit getrennt – auch an unserem 28. Hochzeitstag. Doch ich hoffe, nur auf kurze Dauer …
Das ist das Leben: Krieg, Liebe, Pandemie, so ist Gott, so ist Jesus, mitten drin, die Überwindung von allem Irdischen … von Tod und Leid. Ohne diese Perspektive, ohne diesen Gott könnte ich gar nicht leben …
Und dann die Gemeinde, steht zusammen auch wenn die Pfarrerin in Quarantäne ist: Dorothea Ambaum hat an Gründonnerstag in Thalitter Abendmahl gefeiert, ich war in Frankenau zur selben Stunde. An Karfreitag habe ich dann nachmittags den Gottesdienst für meine Frau übernommen.
In wenigen Stunden ziehen Manuela Pilger, Cornelia Schelberg, Dorothea Stock und Jörn Schimmelmann los, um die Osternacht um halb fünf in Frankenau zu feiern. Ein paar Stunden später feiert dann in seinem achten Decenium Günter Schade erstmals und das gleich zweimal Abendmahlsgottesdienst am Heiligen Osterfeste mit Unterstützung von Wilfried Wagner, Ortwin Bauch und Tristan Polter in Louisendorf und Allendorf. Elvira Heinrichs orgelt.
Orgeln jederzeit und immer wenn Bedarf ist, das macht auch der treue Udo Engel-Kroll. Das alles und noch viel mehr ist für mich der Geist von Ostern. Und am Ostermontag springt Gertrud Beckmann für mich in Thalitter ein, weil in Frankenau eigentlich ein riesiger Familiengottesdienst mit Taufe von drei Kindern, Tauferinnerung und Verabschiedung des Altbürgermeisters und Begrüßung des Neubürgermeisters geplant ist.
Jetzt mußte ich alles umplanen, denn erstens fällt ja bekanntlich meine Lieblingspfarrerin aus und zweitens auch noch die Tauffamilien. Der eine Vater hat sich die Knochen gebrochen und Paten und Kinder haben …. Sie ahnen es schon: Corona.
So ist das Leben – doch die Gemeinde Gottes steht zusammen, hilft unterstützt! Und ist dabei nicht allein. Denn ihr Zentrum ist der Auferstandene, der, bevor er gegangen ist, uns seinen Geist, den Geist Gottes, den Tröster, den Geist der Hoffnung und der Zuversicht verheißen hat. Und der kommt!
Wer, Ihr Lieben, das frage ich Sie und Euch alle, wer kann nach diesem Osterfest noch daran zweifeln, daß ein klein bißchen dieses Geistes auch in Allendorf, Dorfitter, Frankenau, Louisendorf, Obernburg und Thalitter angekommen ist?
„Christ ist erstanden, von der Marter alle!“ singen wir in den Gottesdiensten zu Beginn. … und wir sind auferstanden – von der Marter alle: mit IHM!
Gott segne Euch! Frohe Ostern Ihnen und Ihren Familien!
Harald Wahl, gerne Pfarrer
P.S. Jetzt schaue ich mir die wunderschöne Osternacht aus Dorfitter mit den Wiesemännerschen Bläsern, der Filmkunst Schnatz, den drei Frauen, dem Gitarristen Schimmelmann, dem Duo Schnatz, dem Organisten Holst und dem Lektor Scherf und den vielen Kerzen an.