Dienstag, 05. April 2022, Frankenberger Allgemeine / Lokales
Ein Bericht von Susanna Battefeld (HNA)
Frankenau –
Krieg in der Ukraine, Corona, Klimawandel
Es fällt schwer, in diesen Zeiten nicht den Lebensmut zu verlieren. In Frankenau hat das Gottesdienstteam um Pfarrerin Henriette Quapp-Wahl deswegen jetzt versucht, mit einem besonderen Gottesdienst ein wenig Hoffnung zu verbreiten. Unter den Besuchern waren auch Flüchtlinge aus der Ukraine, die von Privatleuten in Frankenau aufgenommen worden sind.
„Bleiben Sie zuversichtlich“
lautete das Motto am Sonntagnachmittag in der Frankenauer Kirche, das die Pfarrerin von dem Fernsehmoderator Ingo Zamparoni übernommen hat, wie sie gegenüber der HNA sagte. „Dadurch bin ich auf die Idee gekommen, dieses Motto für einen unserer besonderen Gottesdienste, die wir schon seit 2009 in unregelmäßigen Abständen anbieten, auszuwählen“, sagte sie.
Passend dazu schlüpfte auch Kirchenvorstandsmitglied Günter Schade in die Rolle des Moderators und verlas zu Beginn des Gottesdienstes als Tagesthemensprecher die neuesten, bedrückenden Meldungen.
„So viel Elend auf dieser Welt, so viele Probleme – das drückt auf das Gemüt.
Dazu kommen noch die persönlichen Sorgen“, sagte Henriette Quapp-Wahl in ihrer Predigt, in der sie vor allem auf den Glauben und die Gemeinschaft als tragende Pfeiler bei den „Abgründen“ im Leben einging. „Unsicherheit ist unser Begleiter, das Leben ist ein Risiko: Alles kann sich von jetzt auf gleich verändern“, sagte sie. Auf die Frage „Was trägt uns durch diese Zeit?“ gab es in dem Gottesdienst einige ganz persönliche Antworten: Bei Pfarrerin Henriette Quapp-Wahl ist es ihr Konfirmationsspruch, der ihr immer Zuversicht gibt, bei Friedhelm Paul ist es ein besonderes Lied, das ihn aufmuntert und bei Daniela Caspar ist es „der Funken von Hoffnung“, den sie in sich trägt und der sie in schweren Zeiten nicht verzagen lässt.
Für heitere Momente sorgte ein kurzes Anspiel zu Anfang
als Elvira Heinrichs mit Plüschhund „Hasso“ durch den Mittelgang hereinkam und ihn auf platt zurechtwies, dass er sein Bein doch nicht an den Kirchenbänken heben solle.
Zwischen ihr und Friedhelm Paul, der grade mit einer Säge an einem dicken Ast hantierte, entspann sich dann vorm Altar ein kurzes Gespräch darüber, dass man sich im Leben nicht vor allem absichern kann – vor allem nicht vor Krieg oder Corona.
Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von diversen Liedern des Teams.
Henriette Quapp-Wahl dankte insbesondere Daniel Panzer und Daniela Caspar, die für das erkrankte Musiker-Duo Jörn Schimmelmann und Dorothea Stock eingesprungen waren.