Es ist wieder Krieg in Europa!
Friedensgebet(e):
Noch an demselben Tag nach dem heimtückischen Überfall Rußlands auf die Ukraine hat es am vergangenen Donnerstag, den 24. Februar, ein gemeinsames Friedensgebet der drei Kirchengemeinden Vöhl, Obernburg-Itter und Kirchlotheim in der Vöhler Martinskirche gegeben, das Pfr. Jan Friedrich Eisenberg angeregt hat. Viele Menschen, auch Jugendliche und ganze Familien haben sich an diesem Abend in Gottes Haus versammelt. Die Sorge um den Frieden in Europa und die Sehnsucht nach Frieden, das Mitleid für die Menschen in beiden Ländern und das Unverständnis über einen solchen Krieg, das Gemisch dieser unterschiedlichen Gefühle und Gedanken war in der Kirche deutlich zu spüren. Viele Kerzen und Friedenslichter haben auf dem Altar symbolisiert, was alle sehen und fühlen konnten: „Jesus Christus ist der Friede, er ist das Licht der Welt, das alle Dunkelheit vertreibt.“ Trotz der Masken hat dann zum Abschluß des bewegenden Gottesdienstes die große Gemeinde aus dem neuen Gesangbuch EGplus 142 die alte Friedensbitte Luthers „Verleih uns Frieden gnädiglich“ gesungen.
Die Losung nun, das alte Wort der Bibel, für diese neue Woche macht uns Mut und Hoffnung zum Beginn der Passions- und Fastenzeit: „Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, daß er die Werke des Teufels zerstöre!“ aus dem 1. Brief des Johannes 3,8. Deshalb ist er auch von Soldaten ans Kreuz geschlagen worden, weil er die Liebe gelebt hat, die Versöhnung über alle ethnischen und nationalen Grenzen hinweg und die Wahrheit. Das hat den Herrschenden nicht gepasst. Doch sein Geist, seine Liebe ist stärker als der Tod, in seinem Namen dürfen wir uns versammeln, und um Frieden beten – mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und aller Vernunft.
Schon am Tag nach dem Friedensgebet haben sich Menschen für diesen wohltuenden Gottesdienst bedankt und angeregt, reihum oder wie auch immer solche Friedensgebete auszurichten. Das werden wir tun, in welcher Form auch immer – und weiter beten und bitten und die Glocken läuten – das können Panzer und Bomben nicht zerstören.
Und nocheinmal Jesus, eines der ersten Worte aus seinem Munde, das in der Bibel steht, weltbekannte und weltbewegende Worte, aus der längsten Predigt von ihm, gehalten auf einem Hügel am See Genezareth, aus der Bergpredigt. Genauer gesagt sind es zwei Worte, eines an die Menschen, die ein friedliches Herz haben, sich um Frieden mühen, im großen wie im kleinen. Und ein Wort an alle, die unter dem Elend des Krieges, unter Bomben, Hunger, Vertreibung und Tod leiden müssen: „Selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden!“, sagt Jesus. Und dann fügt er noch hinzu: „Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden Gottes Kinder heißen!“ schreibt der Evangelist Matthäus in seinem 5. Kapitel.